Gewaltfreie Kommunikation
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"Beziehungsvolle Sprache"
Sprache
ist etwas, was uns von Geburt an begleitet. Zuerst in Form von Worten, die
unsere Eltern an einander und an uns richten, und dann unsere eigenen. Erst
lallende, grunzende, schreiende, jauchzende, die dazu dienen, unsere Gefühle
und Bedürfnisse auszudrücken. Und wir erhalten Antworten darauf, verbale und
auch körperliche. Meist sind diese liebevoll, bestätigend, doch auch
all zu oft bekommen wir ärgerliche, abwertende und beschämende Worte zu hören.
Sie alle bringen uns die Welt, die uns umgibt, näher. Teilen uns die Werte,
die unsere Eltern leben, und bewirken, dass wir uns selbst kennen und
ausdrücken lernen.
Worte prägen uns. Durch sie drücken wir aus, wie wir fühlen und denken. Sie
offenbaren die Qualität in der wir mit uns und anderen in Beziehung stehen.
Sie sind der Spiegel unserer Seele und formen unser Selbstbild und unseren
Selbstwert.
Worte können wunderbar oder auch vernichtend sein, und es liegt in unserer
Verantwortung, wie wir sie anwenden. Im Miteinander mit unseren Kindern,
Eltern, Partnern, Freunden, KollegInnen etc.
Mit der „Gewaltfreien Kommunikation“ hat Marshall B. Rosenberg eine
Sprache entwickelt, die es uns ermöglicht, miteinander in einen offenen,
aufrichtigen und einfühlsamen Kontakt zu treten. Dabei verzichten wir
darauf, den anderen durch „Tricks“ und Machtanwendung wie Strafe,
Beschämung, Beschuldigung oder Belohnung für unsere Ziele zu manipulieren.
Die Gewaltfreie Kommunikation geht davon aus, dass jeder Mensch gerne zum
Wohlergehen anderer beiträgt, wenn er es freiwillig tun kann. – Dies gilt
für Kinder wie für Erwachsene.
Für mich geht es vor allem darum, den Willen des Kindes (also des
vollwertigen Menschen) zu achten. Sein Tun als etwas zu sehen, das aus
Freude und nicht aus Pflicht heraus geschieht und das frei ist von Angst,
von Gefühlen der Schuld und Scham. In der Verbindung zu unserer Integrität
erhalten wir die Kraft in der Welt anzukommen, in ihr zu leben und unseren
eigenen Weg zu gehen.
Ursula Rybar
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